Willkommen auf der Hexeninsel Siquijor
Heute geht es wieder für uns weiter. Wir haben die Rucksäcke gepackt und verlassen Bohol per Fähre. Dazu haben wir uns am frühen Morgen gleich ein Ticket nach Siquijor gekauft 🛥️.
Auf Bohol ist es etwas komplizierter auf die Fähre zu gelangen als bei den bisherigen Inseln. Dies liegt aber vor allem daran, dass jeder Angestellter für einen Teilschritt Geld möchte.
Dazu gibt es genau vier Schlangen am Hafen, wo wir uns nach dem Ticketkauf anstellen müssen:
- Check-In und Vorzeigen des Tickets
- Nächste Schlange: Wir müssen wir das große Gepäck abgeben und nochmals dafür zahlen.
- Dritte Schlange: Harbour Registration Center, hier müssen wir wieder zahlen
- Die letzte Schlange: Abfahrtshalle. Hier müssen wir nur noch das Ticket vorzeigen.
Ich weiß nicht, ob das Vorgehen für alle Bootsgesellschaften gilt. Da wir dies aber nur bei Oceanjet erlebt haben, scheint sich die zusätzliche Gepäckgebühr nur auf diese Gesellschaft zu beschränken.
Dafür fahren wir mit einer Schnellfähre und sind 90 Minuten später bereits auf der Insel. Ein Tricycle Taxi bringt uns dann zum Festpreis zu unserer Unterkunft, dem James Homestay 🚗.
Siquijor lässt sich aufgrund der Größe am besten mit dem Roller erkunden. Daher leihen wir uns gleich einen bei unserer Unterkunft aus und starten die Inseltour über die Hexeninsel.
Doch wie kam es eigentlich zu den Beinamen „Hexeninsel“? Auf dem Großteil der philippinischen Inseln glauben die Einheimischen auch heute noch an Geister. Siquijor gilt als die mystischste Insel von allen. Es leben mehr als 300 Heiler auf der Insel. Die Filipinos kommen hierher, wenn sie Hilfe brauchen, krank sind oder nicht mehr weiterwissen 🧙♀️.
Heute ist Siquijor das Zentrum des Aberglaubens. Der Ursprung dafür geht in die Zeit der spanischen Besetzung bis 1898 zurück. Hier bekam die Insel bereits den Namen „Insel des Feuers“. Sie sah beim Vorbeifahren so aus, als ob sie in Flammen stünde. Tatsächlich leuchtete die Insel. Der Grund dafür sind aber die unzähligen Glühwürmchen in den Baumkronen.
Auch heute kann man noch einen der vielen Heiler besuchen oder auf den Besen über die Insel fliegen 😊.
Nach einen Mittagsstopp in der Reggea Bar Monkey Business geht es zum Paliton Beach. Er soll zu den schönsten Stränden der Insel gehören. Jedoch ist er heute recht voll mit einheimischen Gästen. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass die Filipinos nie arbeiten müssen und immer feiern 🏖️.
Kaum am Strand angekommen, winkt uns eine Gruppe Einheimischer zu sich rüber und lädt uns auf ein Bier und Rum-Cola Mischgetränke ein. Es ist recht unterhaltsam mit ihnen. Wir gehen ein paar Mal im kristallklaren Wasser gemeinsam baden und fliegen eine Runde mit der Drohne. Auch hier merken wir wieder, wie freundlich und offen die Filipinos sind. Wir fühlen uns richtig wohl.
Die Gruppe erklärt uns zum Abschluss noch, dass heute Abend eine große Party in der Stadt Siquijor ist und sie dort als Band auftreten. Wir sind herzlich eingeladen 🎉.
Nachdem wir uns ausführlich am Strand erholt haben, geht es ein Stück weiter nach San Juan. Hier stoppen wir aus organisatorischen Gründen im Coco Groove Resort. Die Zimmer hier sind mit 50 Euro für uns als Backpacker etwas teuer. Dafür stoßen wir durch Zufall auf ihre schöne Bar am Strand und genießen bei überraschend günstigen Getränken den wunderschönen Sonnenuntergang 🌅.
Am Abend geht es nochmal in die Stadt Siquijor. Bei einen kleinen Burgerladen stärken wir uns und kommen mit den Besitzer ins Gespräch. Er erzählt uns gleich seine ganze Lebensgeschichte. Wir freuen uns, dass wir überall so freundlich empfangen werden. Dann wird es Zeit mal nach der Party zu suchen. Dazu muss man eigentlich nur der Musik nach fahren. Der Bass dröhnt bereits über die ganze Stadt. Nachdem wir mit dem Roller noch ganze 5 Kilometer zurückgelegt haben, sind wir am Epizentrum der lauten Musik angekommen. Wir sind erstaunt, wie weit die Philippinos ihre Insel beschallen können. Doch leider ist hier noch nichts los. Es ist alles komplett leer. Die laute Musik läuft aber bereits. Uns wird erklärt, dass die Party erst in drei Stunden kurz nach 24 Uhr richtig startet. Wir sind aber schon seit 6 Uhr morgens auf den Beinen und entscheiden uns, zurück zum Homestay zu fahren. Vielleicht hören wir ja dort auch noch die Musik 😉.
Abenteuerliche Erlebnisse an den Lugnason und Cambugahay Falls
Tag 2 unserer Rollertour bricht an. Nach dem Frühstück geht es direkt wieder an die Küste beim kleinen Ort San Juan. Hier lassen wir noch für ein paar Euro unsere Wäsche reinigen und fahren im Anschluss zu den Lugnason Falls. Dabei handelt es sich um eine Wasserfallkaskade im dichten Urwald. Die Fälle sind ca. 7-9 Meter hoch. Der Eintritt mit 50 Cent recht günstig. Dafür bringt uns eine Art lokaler Guide durch den Wald direkt zu den Kaskaden. Er erklärt uns, was man hier so alles machen kann. Die Aktivitäten reichen vom Felsklettern, Klippenspringen bis hin zu einer gigantischen Schaukel 📷.
Letztes führt er selbst einmal vor. Dazu klettert er auf einen ca. 10 Meter hohen Hügel, der sich direkt neben dem Pool vom Wasserfall befindet. Dort wurde an einen Baum ein langes Seil befestigt. Er nimmt Anlauf und schwingt sich quer über den Pool in die Höhe. Aus vielleicht 12 Metern lässt er sich fallen und landet nach ein paar Saltos im Wasser. Das ganze sieht recht abenteuerlich aus.
Da diese Schaukel bisher nur Einheimische benutzen, sind wir etwas skeptisch. Immerhin ist das ganz schön hoch. Wir klettern derweil die sieben Meter hohen rutschigen Wände der Wasserfallkaskade hoch und springen von dort ohne Saltos in den Pool. Das ist für uns hoch genug 😊. Die Saltos von der riesigen Schaukel genießen wir lieber vom Beckenrand und schauen den Einheimischen bei ihren akrobatischen Leistungen zu 🧗♂️.
Im Anschluss geht es mit dem Roller weiter. Wir stoppen am Balete Tree. Dies ist ein großer Würgefeigenbaum. Direkt davor befindet sich ein natürlicher Pool mit Fischen. Was man in Deutschland im Wellness Center buchen kann, gibt es hier für 10 Cent. Sobald man seine Füße in den Teich hält, kommen die kleinen Fische in Scharen angeschwommen und knappern die alten Hautschuppen an den Beinen ab. Das kitzelt unwahrscheinlich 🐟.
Nachdem unsere Füße genug durch die Fische gereinigt wurden, geht es in den Ort Lazi. Hier kommen wir durch Zufall an einer kleinen hübschen Kirche vorbei. Sie sieht von außen richtig idyllisch aus und ist sehr gut erhalten. An den Türmen wachsen sogar schon Pflanzen hinauf. Auch von innen ist die Kirche sehr schön eingerichtet. Der kleine Zwischenstopp hat sich gelohnt. Er liegt direkt auf dem Weg zu den bekannten Cambugahay Falls. Sie sind unser nächstes Ziel.
Wir sind wieder im Wald mit unseren Roller angekommen. Hier befinden sich viele kleine Wasserfälle und Kaskaden. An mehreren Stellen haben die Einheimischen kleine Ziplines erbaut. Hier kann man sich auf einem kleinen Hügel ein Seil schnappen, Anlauf nehmen und direkt in Richtung Kaskaden schwingen. Man muss nur rechtzeitig loslassen und ins Wasser springen. Das ist recht lustig. Für einen Euro kann man diese Art der Zipline unbegrenzt oft benutzen ☀.
Das Seil ist auch nicht so hoch und man muss sich nur am Ende aus fünf Meter Höhe fallen lassen. Wir probieren es erst alleine und überzeugen dann den Besitzer, dass wir auch zu zweit gemeinsam an einen Seil uns rüber schwingen wollen. Es ist zwar etwas eng, aber funktionierteinwandfrei. Man sollte nur etwas versetzt abspringen, um nicht aufeinander im Wasser zu landen 😊.
Wir schwimmen noch in den zahlreichen Pools der Kaskaden und genießen die Landschaft. Hier ist es echt schön. Man kann sich gut erholen und hat gleichzeitig ein wenig Abenteuer mit dabei.
Am späten Nachmittag wollen wir nochmal ans Meer zu einen Strand fahren. Uns wurde der Kagusua Beach empfohlen. Doch leider bemerken wir bei der Ankunft, dass sich dieser auf einen Privatgrundstück befindet und mit großen Ketten verschlossen ist. Das ist echt schade. Einige Meter daneben werden wir von jungen Kerlen angesprochen. Sie erklären uns, dass es hier einen anderen Strand gibt und zeigen uns den Weg durch den Wald.
Da wir noch Zeit haben, probieren wir hier unser Glück. Einer der Personen folgt uns auch die ganze Zeit bzw. will uns anscheinend ganz genau den Weg zeigen. Dabei kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Man muss nur gerade aus laufen 😉. Am Ende geht es nochmal steil hinab zum Meer. Doch leider ist der angepriesene „White Beach“ recht dreckig und bereits im Schatten, da die Sonne langsam untergeht. Dafür gibt es hier zahlreiche Krebse, welche auf den feinen Sand entlang krabbeln. Wir ruhen uns kurz aus und starten dann den Rückweg zum Roller. Immerhin war der Weg über einen Kilometer lang. Und wir müssen alles, was wir eben hinunter gelaufen sind nun wieder nach oben klettern. Für uns geht es dann zurück nach San Juan, wo wir den Abend in einen der Standlokale ausklingen lassen 🥂.
Die Cantabon Cave und der weiße Salagdoong Strand
Unser dritter Tag der Rollertour führt uns in das Hochland inmitten der Insel. Wie immer haben wir einfach den kürzesten Weg auf der Karte gewählt. Diese Straße ist aber eher ein kleiner Wanderpfad. Aber damit haben wir ja seit unserer Boholtour Erfahrungen 🛵.
Heute früh ist es leider bewölkt und nun fängt es im Hochland an zu regnen. Gut, dass wir hier eine Höhle besichtigen wollen. In einem kleinen Büro im Dorf vor der Cantabon Höhle bekommen wir eine Taschenlampe und Gummistiefel. Der Eintritt kostet 5 Euro. Wir sind die ersten Gäste heute. Uns begleiten diesmal gleich zwei Guides in die Höhle. Über einen steilen Pfad erreichen wir den Untergrund. Dort erwarten uns zahlreiche riesige Gesteinsformationen sowie Stalaktiten und Stalagmiten. Es ist eine klassische Tropfsteinhöhle. Nachdem wir aber schon die Höhlen im Norden von Luzon ausgiebig besucht haben, ist dies hier für uns keine große Besonderheit mehr. Schön anzusehen war es dennoch 🔦.
Vor allem haben wir damit gut die dunklen Wolken überbrückt. Es regnet nur noch leicht als wir die Höhle verlassen. Unsere Fahrt führt uns weiter durch das Hochland auf die andere Seite der Insel. Es geht quer über das Gebirge durch dichten Dschungel und vorbei an Reisterrassen. Es ist wirklich eine schöne Tour für Roller. Die Umgebung leuchtet richtig saftig grün und wir sind ganz allein auf den Straßen. Nach und nach kommt uns sogar wieder die Sonne entgegen. Wenig später sind wir wieder an der Küste. Der Himmel ist blau und es wird richtig heiß. So schnell kann ich das Wetter auf einer kleinen Insel ändern 🏝️.
Bei der Hitze wird es Zeit für eine Abkühlung. Nicht weit von uns entfernt liegt er Salagdong Beach. Also nichts wie hin. Der Eintritt ist mit 80 Cent überschaubar. Was uns als erstes auffällt, ist das unglaublich hellblaue Wasser. So schöne Farben haben wir nicht so oft gesehen. Einen richtigen weißen Sandstrand gibt es dafür nicht. Aber das macht nichts. Umso schöner ist das Meer. Nach einer kurzen Mittagspause im Strandrestaurant springen wir ins Wasser. Es wurden sogar kleine Schaukeln und Hängematten im Meer in Ufernähe aufgebaut. Auch schwimmen ein paar rosa Einhörner durch das Wasser. Es ist eben etwas touristischer als andere Strände 🏖️.
Das Ufer wird durch eine kleine Felsinsel in zwei Bereiche getrennt. Dort oben befinden sich mehrere Sprungbretter. Siquijor ist eben auch für das Klippenspringen bekannt. An diesen Strand hat man dazu die Möglichkeit.
Die niedrigsten Bretter sind aber 10 Meter hoch. Da wir aber bald wieder tauchen wollen, verzichten wir auf weitere Sprünge. Wir haben andere Gäste getroffen, welche nach solch hohen Sprüngen Probleme mit den Ohren bekommen haben. Dies wollen wir nicht riskieren. Wir konzentrieren uns lieber auf das kristallklare Wasser und den Strand. Dazu starten wir auch noch unsere Drohne und fliegen ein wenig am Salagdong Beach umher 📹.
Wir schließen unseren Strandbesuch bei einem kühlen Bier ab und begeben uns wieder entlang der Küste richtig San Juan. Dieser Ort ist aber noch ein ganzes Stück entfernt.
Wir stoppen nochmal im Hapitanan Café. Dies liegt in der Nähe von Lazi inmitten von grünen Feldern an der Hauptstraße. Das Café haben wir im Internet entdeckt. Es ist nämlich bekannt dafür, dass man hier wie Harry Potter auf den Besen fliegen kann. Es gibt nur ein Problem. Als wir ankommen ist das Café geschlossen und nirgendwo jemand zu sehen. Es begrüßen uns nur ein paar Katzen hinter der Theke. Es ist liebevoll mit einem schmalen Garten angelegt. Hier gibt es eine kleine Besenausstellung, wie man sie aus Harry Potter kennt. Das Prachtstück dabei ist der Lamborghini Besen 🧹.
Der Bereich ist frei zugänglich. Da wir nun schon einmal hier sind, versuchen wir herauszufinden, wie man wohl hier mit den Besen fliegen kann. Es dauert eine Weile bis wir das Prinzip verstanden haben. Es ist ja niemand da, der erklärt, wie man auf den Besen fliegt. Doch dann haben wir es raus. Jeder schnappt sich einen Besen und wir starten die kurze Tour in die Lüfte. Die Bilder sind übrigens unbearbeitet. Wir haben kein Photoshop benutzt 🧙♀️. Unser lustiges Treiben zieht auch andere Touristen an. So ist hier bald richtig was los. Und das obwohl das Café eigentlich geschlossen ist 😊.
Nach unserem kleinen Flug mit den Besen geht es wieder mit dem Roller weiter entlang der Küste zurück nach San Juan. Wir erledigen noch ein paar organisatorische Dinge für die nächsten Stopps unserer Reise und landen danach wieder in der Monkey Business Bar. Heute ist sogar Live Musik. Ein schöner Abschluss unserer Tour quer über die Hexeninsel Siquijor 🌎.
Alle unsere Bilder von der Hexeninsel Siquijor findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen: Weltreise Vlog #94
Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
Abonniere unseren Newsletter
Durch ein Abonnement von unseren Blog Weltenbummler Unterwegs wirst du immer sofort via Mail über die neusten Reiseberichte und Videos informiert. So verpasst du keinen Beitrag mehr.
Danke für die Anmeldung an unseren Newsletter
Ups. Hier lief etwas schief. Prüfe bitte nochmal deine Eingaben
Wir respektieren deine Privatsphäre. Wir senden dir ausschließlich Informationen zu unseren Reiseberichten und Videos.